Rulemapping: Law as Code in der Praxis.
Die digitale Nutzbarkeit von Regeln, Gesetzen und Verwaltungsvorgängen ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Klassische Digitalisierungsansätze stoßen hier an ihre Grenzen. Denn lineare Gesetzestexte müssen erst verstanden, dann programmiert und bei jeder Änderung neu angepasst werden. Das führt zu enormem Aufwand, Medienbrüchen – und letztlich einem massiven Rückstau in der Umsetzung.
Rulemapping ist die Antwort: eine Methode zur Transformation von Normen in strukturierte, maschinenlesbare Entscheidungslogik – Law as Code. 
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Rulemapping-Methode.
Rulemapping überführt juristische Regelwerke in logisch konsistente, visuelle Entscheidungsbäume – sogenannte Rulemaps. Diese bilden sämtliche Wenn-Dann-Logik eines Gesetzes ab: mit Tatbeständen, Rechtsfolgen, Ausnahmen und Verweisketten. Die Struktur ermöglicht ein tiefes strukturelles Verständnis und bildet die Grundlage für digitale Gesetzesanwendung, automatische Prüfungen sowie kontextbezogene Entscheidungen.
Im Mittelpunkt steht dabei die Subsumtion: die juristische Prüfarchitektur wird durch Rulemapping explizit gemacht und maschinell ausführbar. So entsteht aus einem Gesetz ein ausführbares, erklärbares und nachvollziehbares digitales Modell.
Gesetzgebung weiter gedacht.
Die Rulemapping-Methode wird im Digital Legislation Standard (DLS) umgesetzt – einem offenen, interoperablen Format für maschinenlesbare Normen. Dieser Standard ermöglicht:
  • eine klare Trennung von Inhalt und Anwendung,
  • kollaborative Modellierung durch Jurist:innen (No-Code),
  • automatische Updates bei Gesetzesänderungen,
  • Integration in beliebige technische Systeme.
Mit Rulemapping wird die Erstellung von Normen neu gedacht: Gesetze werden zuerst als visuelles Regelmodell entworfen und anschließend in Textform gebracht. Dieser Ansatz wird bereits erfolgreich im Bundesministerium der Justiz (BMJ) angewendet. Er schafft eine durchgängig digitale Strecke von der Konzeption über die Umsetzung bis zur automatisierten Anwendung. 
 
Von der Visualisierung zur Anwendung.
Rulemapping ist mehr als eine Methode – es ist eine Plattformstrategie:
Mit dem Rulemap Builder entstehen digitale Zwillinge von Normen, die in der Rulemap Library veröffentlicht und über die Rulemapping Automation Platform in Software überführt werden können. Ob Formularprüfung, Fallentscheidung oder Workflowsteuerung – alle Prozesse laufen regelbasiert, nachvollziehbar und skalierbar.
Rulemapping Academy.
In der Academy vermitteln wir das methodische Fundament und die Anwendung in der Praxis. Fachanwender:innen und Legist:innen lernen, eigenständig Normen zu modellieren und in digitale Anwendungen zu überführen.
Sie möchten mehr erfahren?
Wenn Sie interesse haben mit der offenen Rulemapping-Methode zu arbeiten oder sie zu erlernen, dann nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.